Alkohol am Arbeitsplatz
Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit verursachen in Betrieben erhebliche Kosten. So sollen schätzungsweise 10 bis 30 Prozent der Betriebs- und Wegeunfälle alkoholbedingt sein. Alkoholabhängige bleiben
16 mal häufiger vom Arbeitsplatz fern, sind 2,5 mal häufiger krank und fehlen nach Unfällen länger als ihre Kollegen/-innen.
Insgesamt können Alkoholkranke nur etwa drei Viertel ihrer normalen Arbeitsleistung erbringen. 100 alkoholgefährdete bzw. abhängige
Mitarbeiter, so das Ergebnis verschiedener Untersuchungen, verursachen in fünf Jahren über drei Millionen DM Kosten.
Aber auch in der Arbeitswelt geht es zunächst um den gewohnheitsmäßigen, alltäglichen Konsum. Zu betrieblichen Festen und Feiern werden so gut wie überall alkoholische Getränke konsumiert. Daneben gibt es in Gruppen, Teams usw. meist eine allgemein akzeptierte Reihe von Anlässen, bei denen man
gemeinsam trinkt und gar nicht so selten gehört Alkohol eben einfach dazu. Diese Haltung gefährdet vor allem zur Gruppe gehörende
Jugendliche und Menschen, die zu Alkoholproblemen neigen.
Alkoholabhängige stellen ihre Vorgesetzten und ihre Kolleginnen und Kollegen vielfach vor Probleme. Aus Unsicherheit verhalten sich viele gar so, dass ihre gut gemeinten Hilfen eher das Gegenteil bewirken, z.B. indem sie dem/der Betroffenen einen Teil der Arbeit abnehmen. Richtig wäre dagegen ein
offenes, klares Verhalten, das konstruktiven Druck auf die/den Alkoholkranke/-n ausübt. Über Veranstaltungen und Materialien, mit
deren Hilfe sich Führungskräfte ein entsprechendes Wissen aneignen können, informiert unter Anderen die Landesstellen für
Suchtgefahren. Bei persönlichen Fragen zu Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit am Arbeitsplatz, z.B. wenn man nicht weiß, wie man das Problem gegenüber einer/einem Betroffenen ansprechen soll, bieten die
örtlichen Beratungsstellen Rat und Hilfe.
Siehe auch:
Was kann ich tun, wenn ich sehe, daß ein Angehöriger, Freund oder Kollege Probleme mit Alkohol hat?
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