Was muß ich über Medikamente wissen?
Als Medikament oder- Arzneimittel werden Mittel bezeichnet, die zur Behandlung von Krankheiten zugelassen sind. Ob die gewünschten oder die unerwünschten Wirkungen eines Medikamentes überwiegen, kann von
der eingesetzten Menge oder auch der zu behandelnden Person abhängen. Was dem einen hilft, kann dem anderen schaden. Bei der
Zulassung von Arzneimitteln durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wird darum genau anhand von
klinischen Untersuchungen geprüft, für welche Beschwerden und Krankheiten das Medikament geeignet ist und in welcher Dosierung es eingenommen werden darf.
Medikamentenmißbrauch
Werden Arzneimittel ohne medizinische Notwendigkeit, in zu hoher Dosierung oder über zu lange Zeiträume eingenommen, kann dies als Medikamentenmißbrauch angesehen werden. Mißbrauch ist kein normaler
Gebrauch von Medikamenten, aber auch noch keine Abhängigkeit. Gebrauch und Mißbrauch liegen oft nah beieinander.
Arzneimittelmißbrauch kann bereits ein Zeichen für Abhängigkeit sein. Die Gefahr der Entwicklung einer Abhängigkeit besteht, wenn
unabhängig von der Krankheit ein Verlangen nach dem Medikament entsteht. Wenn nicht mehr die Behandlung einer Krankheit, sondern zum Beispiel das Bedürfnis nach gesteigertem Wohlbefinden oder Betäubung im Vordergrund steht. Die meisten Medikamente fördern - rein medizinisch gesehen - keine Abhängigkeit. Es gibt
jedoch einige Arzneimittel und Wirkstoffe, die einen Mißbrauch besonders begünstigen und zur Abhängigkeit führen können, da sie über das zentrale Nervensystem die seelische Verfassung (Psyche) des Menschen beeinflussen: Diese auch „psychotrop" genannten Eigenschaften von Wirkstoffen wie Benzodiazepinen.
Barbituraten, Opiaten, Koffein oder Alkohol bergen ein hohes Suchtpotential.
Medikamentenabhängigkeit
Eine psychische Abhängigkeit kann durch langjährigen Mißbrauch von zum Beispiel Kopfschmerz- oder Schlafmitteln entstehen. Diese Art der Abhängigkeit ist gekennzeichnet durch das Gefühl, ohne das
Medikament nicht auszukommen; sie prägt sich nicht körperlich aus. Es gibt aber auch Stoffe, die neben einer psychischen
Abhängigkeit eine starke körperliche Abhängigkeit erzeugen können. Die körperliche Abhängigkeit ist vor allem gekennzeichnet durch
Entzugserscheinungen des Körpers, die beim Absetzen des Wirkstoffes entstehen. Substanzen, die eine körperliche Abhängigkeit
fördern, können unter anderem in Schmerztabletten, Schlafmitteln oder Beruhigungsmitteln enthalten sein. Medikamentenabhängige können erheblichen Schaden an der körperlichen. und seelischen Gesundheit nehmen, so daß eine ärztliche Behandlung erforderlich wird. Abhängige nehmen Medikamente nicht mehr,
weil sie krank sind, sondern sie bleiben krank, weil sie Medikamente nehmen.
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